Erhaltung Bahninfrastruktur

 

Die SBB werden im Jahr 2024 die Wipkingerlinie im Bereich der Mauerwerksviadukte im Kreis 5 der Stadt Zürich instand stellen und den Bahnhof Zürich Wipkingen behindertengerecht umbauen. Im Bereich der Viadukte werden sowohl die Natursteinviadukte als auch die dazwischen liegenden Stahlbrücken instandgesetzt. Auf den Viadukten wird eine Abdichtung vorgesehen, um eine weitere Schädigung der Natursteinmauern zu verhindern. Die Stahlbrücken werden ausgebaut, als Ganzes ins Werk transportiert und dort mit einem neuen Korrosionsschutz versehen. Anschliessend werden sie wieder eigesetzt und mit einem Gleistrog aus UItra-Hochleistungs-Faserbeton ergänzt. Dadurch werden die Tragsicherheit sichergestellt und die hohen denkmalpflegerischen Ansprüche an das Objekt erfüllt. Im Bahnhof Wipkingen wird das Mittelperron durch zwei Aussenperrons ersetzt. Zur behindertengerechten Erschliessung werden an den nördlichen Enden der Perrons zwei Lifte installiert, welche auf die Nordbrücke und zur dort liegenden Bushaltestelle führen. In diesem Zusammenhang wird auch die bestehende Brücke Nordstrasse nach Süden erweitert. Zudem wird am südlichen Ende des Bahnhofes eine Personenunterführung erstellt. Diese dient dem behindertengerechten Zugang zu den Perrons und der Quartierverbindung.

In der Funktion als Externer Fachprojektleiter Ingenieurbau führt und begleitet das Büro Meichtry & Widmer in diesem Projekt den Projektverfasser seit Beginn der Phase 33 – Auflageprojekt im März 2020 bis zum Ende der Phase 53 und der Inbetriebnahme beziehungsweise des Projektabschlusses.

Zentralstrasse 162 – Betoninstandstellung städtischer Balkone

 

 

Die typischen Stadtbalkone der Liegenschaft Zentralstrasse 162 im Quartier Zürich Wiedikon wiesen an diversen Stellen Betonschäden an der Balkonplatte und Korrosionsschäden am Geländer auf. Im Rahmen eines neuen Fassadenanstriches wurde die Balkone instand gestellt und die Geländer durch Staketengeländer ersetzt.

Die Instandstellung der Balkone erfolgte in der konventionellen Methode (Abspitzen der losen Teile, Freilegen und Entrosten der korrodierenden Bewehrung, Behandlung mit Korrosionsschutz und Reprofilierung mittels Reprofiliermörtel).

Einstellhalle Migros Glarus

Die Einstellhalle der 1984 erstellten Liegenschaft besteht aus drei Halbetagen und wurde seit der Erstellung unverändert betrieben. Die Fahrbahn (Asphalt mit zementgebundener Feinbeton-Deckschicht) wies im Bereich der Dilatationsfugen klaffende Risse auf. An den Wand- und Stützenfüssen zeigten sich zum Teil starke Korrosionserscheinungen mit Betonabplatzungen und freiliegender Bewehrung. Aufgrund dieser Schäden und möglicher zukünftiger Schäden wurden die Fahrflächen und Wände umfassend instand gestellt, um die Lebensdauer um mindestens 40 Jahre zu erhöhen.

Während die Bodenplatten neu diffusionsoffen mittels kathodischem Korrosionsschutz (Rückbau alter Belag, Einbau Hartbeton als Einbettung für den Kathodischen Korrosionsschutz und als Nutzschicht) geschützt werden, wurde auf der Zwischendecke eine Abdichtung (PBD) und Gussasphalt mit einer Feinsand-Abstreuung eingebaut, um sie (auch an der Untersicht) vor Chlorid-Kontamination zu schützen. Zudem wird so ein Abtropfen an der Untersicht verhindert. Die Fahrbahnübergänge wurden zudem im Hartbeton mit Übergangsprofilen bzw. im Asphalt mit einer Polymerbitumen-Fuge neu wasserdicht und flexibel ausgebildet.
Die Wände und Stützen wurden vollflächig instandgesetzt (lokaler hydrodynamischer Betonabtrag bei Schadstellen, vollflächiger Auftrag Reparaturmörtel, um Bewehrungsüberdeckung zu erhöhen und teilweise Realkalisierung des Bestandes zu erreichen). Die Oberflächen wurden zudem neu mit einer Beschichtung gegen Karbonatisierung geschützt.

Die gesamte Instandstellung fand unter Betrieb des Parkhauses statt.

Neubau Olma Halle 1

Die neue Halle 1 auf dem Areal der OLMA St. Gallen ist als multifunktionale Messe- und Eventhalle konzipiert und bietet Platz für bis zu 12‘000 Personen. Um den nötigen Raum für die Halle zu schaffen, wurde das Ostportal des Rosenbergtunnels auf der Stadtautobahn A1 überdeckt.

Das Gesamtprojekt unterteilt sich in die sogenannten Teilprojekte Tiefbau und Hochbau. Das Teilprojekt Tiefbau umfasst die Überdeckung die Überdeckung der Nationalstrasse sowie das darüber liegende Untergeschoss. Zum Teilprojekt Hochbau gehört die Hallenkonstruktion über OK Decke Untergeschoss.

Das Tragwerk des Hallen-Neubaus besteht aus weit gespannten, vorgespannten Stahlbetonhohlkästen, die auf 12 Kernen abgestellt sind. Da hohe Betonierlasten auf die Überdeckung vermieden werden mussten, erfolgte die Erstellung von den Kernen ausgehend symmetrisch  im Freivorbau. Die einzelnen Freivorbauten wurden am Ende mittels Fugenschlüssen zusammengefügt.

Die Haupthalle ist im Grundriss 150 m lang und 60 m breit. Das Dach besteht aus einem stützenfreien, dreidimensionalen Fachwerk aus Stahlrohren. Dieses wurde in drei Teilen am Boden vormontiert, hydraulisch in Position gehoben und auf den Betonträgern abgesetzt.

Parallel zur Haupthalle verläuft das Foyer mit einer Breite von 30 m. Diese wurde mit einer leichten Stahlkonstruktion aus Fischbauchträgern überspannt. In den Fischbauchträgern ist das Bürogeschoss untergebracht.

Gewerbe-/Wohnhaus Kreuzplatz

Der Gebäudekomplex Forchstrasse 8 wurde in den Jahren 1992/1993 für die PTT erstellt und bis 2017 ausschliesslich durch die Schweizerische Post genutzt. Aufgrund des deutlich abnehmenden Platzbedarfs der Schweizerischen Post wurden weite Teile des Gebäudes unter laufendem Betrieb zu weiteren Büroflächen und Wohnungen umgebaut.

Im Rahmen des Projekts wurde das Gebäude baulich an die neue Nutzung angepasst. Dazu wurden unter anderem Rolltreppen zurück gebaut und die Deckenöffnung verschlossen, neue Lifte erstellt und bestehende aufgehoben. Für die neuen Wohnungen wurden auskragende Balkone aus Stahl an die bestehende Tragstruktur angehängt.

Ebenfalls wurde im Zuge dieser Umbauten die Erbebentauglichkeit der bestehenden Strukturen gemäss SIA Merkblatt 2018 überprüft. Wo erforderlich, wurde die Struktur durch bauliche Massnahmen ausgesteift und ertüchtigt.

Personenunterführung Breite

Die Gemeinde Wallisellen erstellte im Bereich der Kreuzung Neugutstrasse – Breitestrasse eine neue Velo- und Fussgängerunterführung. Die neue Unterführung stellt die Verbindung zwischen Richti-Areal und Neugutstrasse sicher, in dem sie die Neugutstrasse und das Trassee der SBB unterquert.

Die Unterquerung erfolgt mit einem rund 42 m langen Stahlbetonrahmen. Sie ist 6.0m breit und hat eine lichte Höhe von 2.7m. Die Erschliessung erfolgt über zwei Rampen und einen Treppenaufgang.

Der Stahlbetonrahmen wurde vorgängig südlich der Gleisanlagen erstellt und im Zuge ein Vollsperrung am Osterwochenende 2017 eingeschoben. Die Vollsperrung umfasste eine Zeitdauer von 104 Stunden. Das vorfabrizierte Element mit einem Eigengewicht von ca. 850 Tonnen wurde innert 6 Stunden um ca. 35 m verschoben.

Austrasse 24

Auf dem Grundstück der ehemaligen Neuapostolischen Kirche in Adliswil entsteht ein Mehrfamilienhaus mit 10 Mietwohnungen unterschiedlicher Grösse.

Der Neubau besteht aus einem im Grundriss reduzierten Untergeschoss mit Keller- und Technikräumen, einem Sockelgeschoss mit öffentlichen Nutzflächen, sowie 3 Obergeschossen für Mietwohnungen.

Das Gebäude ist in Massivbauweise aus Stahlbeton und Mauerwerk erstellt und hält sich an den Minergie-Standard.

Die Tragstruktur erfährt wegen den unterschiedlichen Nutzungsanforderungen von öffentlichem Erdgeschoss (Einstellhalle, Gemeinschaftsraum) und privaten Wohnflächen in den Obergeschossen einen Wechsel in der Lastabtragung. Die Decke über EG wirkt als Abfangtisch und leitet die Lasten aus den Wohngeschossen in die Tragstruktur vom Erdgeschoss um. Der Aussteifung des Gebäudes gegen Erdbeben dienen der Stahlbetonkern im Bereich des Treppenhauses und die Wohnungstrennwände.

Besondere Herausforderung sind die Sichtbetonflächen an der Fassade des Sockelgeschosses sowie im Treppenhaus. Diese sind nach einem definierten Schalungsbild ausgeführt und sollen höchsten Anforderungen genügen.

Überbauung Bühlstrasse

Die Neuapostolische Kirche Schweiz plant auf ihrem Grundstück an der Bühlstrasse in Zürich-Wiedikon den bestehenden Kirchenbau zurückzubauen und an dessen Stelle zwei Mehrfamilienhäuser mit 18 Wohnungen zu erstellen. Der bestehende Kirch- und Wohnkomplex wird bis und mit Bodenplatte total zurückgebaut.

Das neue 6-geschossige Mehrfamilienhäuser, inkl. Tiefgarage, mit Flachdach werden in Massivbauweise erstellt. Fassade in Backstein mit Aussendämmung.

In den neuen Mehrfamilienhäusern wird primär gewohnt. Das Sockelgeschoss ist im süd-westlichen Teil vollständig unter Terrain während auf der nord-östlichen Seite jeweils 2 nach vorne offene Wohnungen angeordnet sind. Der Zugang zu den beiden Mehrfamilienhäuser 16 und 18 erfolgt von der Privatstrasse auf Niveau Erdgeschoss. Eine grosszügige Treppenanlage zwischen den beiden Gebäuden öffnet den Zugang auf das darunterliegende Sockelgeschoss.

In den unterirdischen Bereichen des Sockelgeschosses befinden sich die Kellerräume, Bastelräume sowie Waschräume und Technikräume.

Im Untergeschoss befindet sich eine 19-plätzige Tiefgarage, eine Zivilschutzanlage sowie weitere Kellerräume.

Neubau Haldenacher

An der Zürcherstrasse 52 in Birmensdorf hat die Milchbuck Baugenossenschaft ein zweiteiliges, mehrgeschossiges Gebäude erstellt. Im Untergeschoss kamen eine Tiefgarage mit 21 Parkplätzen und 36 Veloabstellplätze, sowie diverse Keller- und Technikräumen zu liegen. In den Obergeschossen der zwei Gebäude sind insgesamt 22 Wohnungen (2.5 bis 4.5 Zimmer) entstanden.

Das Gebäude wurde in Massivbauweise erstellt. Die horizontale Aussteifung erfolgte in erster Linie über die Kernzonen mit Treppenhaus und Liftkern. Die nicht erdberührten Aussenwände wurden komplett aus tragendem, isolierendem Einsteinfassadenmauerwerk erstellt.

Aufgrund der Hanglage wurde die Baugrube gegen die Zürcherstrasse mit einer bis zu 8 m hohen Nagelwand mit bis zu 4 Nagellagen gesichert. Die Fundation erfolgte aufgrund des nicht tragfähigen Baugrundes über schwimmende Ortbetonpfähle. Unter der Bodenplatte wurde für die Ableitung des Hangwassers ein Sickerteppich aus Kiessand eingebaut.